Mitten drin, Delhi Main Bazar.
Weiter hinten kann man übrigens den „6 Tooti Chowk“ sehen, falls das jemandem eine Orientierungshilfe ist …
Kommt man nach Indien um inneres Gleichgewicht zu finden?
Ha, diejenigen möcht ich sehen, ein zwei drei Tage nachdem sie in Delhi oder Mumbai oder Kolkatta oder wo immer man eben anlandet, aufgeschlagen sind.
Selbst wenn einen Indien nicht ständig anrempelt, sondern zu einem kleinen Tänzchen in Sachen Sinneseindrücke bittet, wird man unweigerlich aus dem Tritt geraten und eher früher als später erschöpft auf’s Hotelbett fallen und die Tür hinter sich zuziehen wollen, innerlich und äußerlich.
Wenn das Türhintersichzuziehen doch nur so einfach zu bewerkstelligen wäre. Remember: man ist in einem Ameisenhaufen von einer Stadt, und glaub mir, jeder indischen Stadt wohnt diese, im besten Falle als wuselig zu bezeichnende Qualität von Ameisenhäufen inne. Hotelzimmer schön und gut, aber in einem Land wie Indien, wo isolierung klein geschrieben wird, da wandern zu jeder Tages- und Nachtzeit Geräusche aller Art in deinem Zimmer auf und ab.
Hab ich „Geräusche“ geschrieben?
Naja, „Geräusch“ klingt in unseren westlichen Ohren ja fast so wie ein singuläres Ereignis … hier mal ein Geräusch, dort mal eines. In Indien, wo das Leben zum großen Teil auf den Straßen und Gassen stattfindet, und glaub mir, es findet zum Großteil auch vor deinem Hotelzimmer statt, da ist ein Geräusch ein durchgehender Strom, an- und abschwellend vielleicht, aber den möcht ich kennenlernen, der schon mal erlebt hat dass es in einem indischen Ameisenhaufen einen ruhigen Moment gibt.
Natürlich ist auch das Rooftop Restaurant des Hotel Vivek kein Ort der ruhigen Momente, aber ein paar Höhenmeter bringt man hier schon zwischen sich und das Gewusel und Gehupe auf der Straße.
Was für mich immer Grund genug war, die Qualität der gereichten Speisen nicht allzu kritisch zu bewerten und mich beinahe täglich gemeinsam mit der Abenddämmerung dort einzufinden. Mit einem Gericht wie Palak Paneer kann man ja eigentlich nix falsch machen. Als Koch nicht und als Gast doch auch nicht.
Und zur Vorspeise und als Nachtisch wurde einem von Gott persönlich (weiß jetzt auch nicht so recht von welchem) dieser sagenhafte Ausblick serviert.