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Hinter Marpha

Es ist ziemlich früh am Morgen. Ende Januar. Auf ca. 2.600m Höhe. Bin mir sicher, dass ich meine Handschuhe zum Fotografieren ausziehen musste.

Verweichlicht ist der Kleine bestimmt nicht.

Aber was hat das mit dem „verweichlicht“ eigentlich auf sich?
Was einen nicht umbringt, macht einen härter. Das war doch so ein Standartspruch, der seine Blüte in der Nazizeit erlebt und bei der Erziehung der Babyboomer eifrig Nachall gefunden hat. Und hart ist besser, oder? Die Ultra-Rechten sind ja immer noch dieser Meinung. Herrenrasse, die den Endkampf überlebt. Verfickte Schwachmaten! Hart der Bizeps und weich die Birne …

Ist es doch kein Geheimnis, dass die Lebenserwartung gerade in den Gegenden rapide angestiegen ist, in denen das Leben in den letzten 100 Jahren immer weniger hart und entbehrungsreich wurde.

A picture a day …

… oder der Griff in die Schublade meiner fotografischen Erinnerungen.

Je länger das alles her ist, desto herausfordernder wird der Abgleich dessen, was sich aus unterschiedlichen Pixel zusammensetzt und dem, was aus dem Zusammenspiel der seinerzeit beteiligten Neuronen noch abrufbar ist.

Bei manchen Fotos weiß ich noch genau, wie, wo und wann sie entstanden sind.
Andere Erinnerungen sind blass und fadenscheinig.

Macht nix, die Erinnerungsarbeit zahlt sich voll aus, denn meine (nächlichen) Träume kriegen dadurch eine ganz neue Dimension.
I like that!