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Häppi Deppi Flashback

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Beinah

Zwei Menschen, dem Schicksal noch mal von der Schippe gesprungen …

Eine Menschin ist auf dem Foto zu sehen, der zweite war ich selbst.

Hogenakkal in Südindien, in der Nähe der Nilgiris.
Es gibt sehenswerte Wasserfälle hier, und da ich eh in der Gegend war, bin ich natürlich hin.

Eine der Attraktionen dort ist, dass man sich Boote der Einheimischen mieten kann, um damit rumzuschippern. Der gravierende Nachteil: die Boote sind rund und man hat nur ein Paddel. Als Ungeübter dreht man sich hauptsächlich im Kreis.

Für meine zweite Bootsfahrt hab ich dann das Angebot einer vorbeifahrenden Einheimischen angenommen, ich wollte ja auch ein bisschen Fotografieren vom Wasser aus.

Sprachbarriere: ich wollte in die eine Richtung, sie fuhr in die andere.
UND: sie hat unterwegs noch weitere Passagiere mitgenommen, obwohl ich für das ganze Boot bezahlt hatte.

Enter the girl from above.

Sprachbarriere 2: die Gebärden der Bootsfahrerin ließen nur einen Schluss zu, nämlich dass die Zugestiegene ihre Tochter war, und dass diese mir zur Frau angeboten wurde. Schluck.

Die Tochter war von der Aktion genauso überrascht wie ich.
Ich muss gestehen, dass es mir kurz sehr heiß wurde.

Wie oft kann man denn so ein vehement vorgetragenes Angebot ablehnen?
Gefühlte 30 Mal, bis ich wieder am Ufer war. Geschäftstüchtig, die Mutter. Und irgendwie auch um die Zukunft ihrer Tochter bemüht, wenn auch nicht mit unseren Wertvorstellungen konform.

Natürlich ging mir das dann eine Weile im Kopf herum, dünner Schlaf und seltsame Träume.
Auch ein bisschen Stolz, bzw. aufpoliertes Selbstwertgefühl.

Erst als ich zwei Tage später weiter gezogen bin, in die Nilgiris (Kotagiri), hat sich diese seltsame Stimmung wieder gelegt.

Häppi Deppi Flashback

Reminiszenz an ein etwas leichtsinnigeres Ich …

Reisen bildet die Auffassungsgabe, weil man gezwungen ist, ständig neue Eindrücke zu verarbeiten.

Reisen bildet die Einsichtsfähigkeit, wenn man sich Zeit nimmt, Land und Leute kennenzulernen.

Es bildet den Charakter, wenn man denn bereit ist, sich dem Fremdsein in der Welt – drinnen und draußen – auszusetzen.

Und es erweitert das Bewusstsein, zumindest wenn man Länder besucht, die auf eine lange Hanfanbautradition zurückblicken können …