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Aussichten

Varanasi. Blick hinaus aus dem Frühstücks-Teeladen.

Während mein Gehirn nach zweidrei Chai und einzwei Aloo Paratha langsam in Fahrt kommt und ich mich darauf vorbereite, in den Trubel an den Ghats einzutauchen, wartet die Enfield brav an dem Geländer, das die Fahrbahnen trennt.

Später am Tag wird ein Enfield Wallah Hand anlegen und die Maschine warten, denn es steht die Fahrt nach Nepal an. Natürlich wird der Service nicht verhindern, dass die Gute auf der nächsten Etappe schlapp macht. Vielleicht ist er sogar Schuld, ich vermute Überhitzung durch zu eng eingestellte Ventile.
Das wird mich fast 2 Monate behindern, in den Bergen Nepals muss ich manchmal alle einzwei Kilometer anhalten, weil der Motor einfach stehen bleibt. Abkühlen, weiterfahren.
Bergab kein Problem, bergauf ein Albtraum.

Erst auf der Rückfahrt, in Gorakhpur, hat das Leiden und das zwischenzeitliche Gefriemel der Enfield Wallahs ein Ende. Es gibt einen Riß in einem Ventilsitz, und sie braucht und kriegt einen neuen Zylinderkopf.

A picture a day …

… oder der Griff in die Schublade meiner fotografischen Erinnerungen.

Je länger das alles her ist, desto herausfordernder wird der Abgleich dessen, was sich aus unterschiedlichen Pixel zusammensetzt und dem, was aus dem Zusammenspiel der seinerzeit beteiligten Neuronen noch abrufbar ist.

Bei manchen Fotos weiß ich noch genau, wie, wo und wann sie entstanden sind.
Andere Erinnerungen sind blass und fadenscheinig.

Macht nix, die Erinnerungsarbeit zahlt sich meist aus, denn meine (nächtlichen) Träume kriegen dadurch hin und wieder eine ganz neue Dimension.
I like that!