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Viehmarkt in Bidar

Ich bin mir nicht mehr bewusst, was mich zum Viehmarkt in Bidar geführt hat. Es darf bezweifelt werden, dass es einen Eintrag dazu im Lonely Planet gegeben hat, da darin über Bidar so gut wie gar nichts geschrieben war. Vielleicht war’s ja ein Tipp von einem Hotelmitarbeiter oder jemandem aus einem Restaurant. Vielleicht bin ich einfach durch Bidar gefahren und zufällig daran vorbei gekommen.

Ich war nie Freund von Ereignissen, die eine beachtliche Anzahl von Touristen anziehen, weil dann dort auch die Eitelkeiten der Touristen zu Markte getragen werden. Freaks wie auch Neckermänner waren bei den bekannten Veranstaltungen dieser Art ubiquitär, und definitiv nicht die Gesellschaft, nach der ich in Indien gesucht habe. Deshalb habe ich auch nie versucht, zum großen Kamelmarkt von Pushkar zu reisen, obwohl ich immer fasziniert von dortigen Fotos oder Filmberichten war.

Der Viehmarkt von Bidar war nun zu 100% Viehmarkt, und zu 0% auf Touristen eingestellt.
Herrlich, wenn man das Gefühl der Fremdheit aushält und es sich sogar ein kleines bisschen darin gemütlich machen kann.

Natürlich ist man da ganz schön auf dem Präsentierteller, was in mir fast schon so Gefühle wie „Nacktsein“ auslöst, und das dem einen oder der anderen evtl. auch aus einem Traum bekannt vorkommt, aber natürlich haben auch die Leute auf dem Viehmarkt von Bidar schon genug „Nackte“ bzw westliche Touristen gesehen, dass das Sich-peinlich-fühlen nach ein wenig Exposition schnell wieder abklingt.

Häppi Deppi Flashback

Reminiszenz an ein etwas leichtsinnigeres Ich …

Reisen bildet die Auffassungsgabe, weil man gezwungen ist, ständig neue Eindrücke zu verarbeiten.

Reisen bildet die Einsichtsfähigkeit, wenn man sich Zeit nimmt, Land und Leute kennenzulernen.

Es bildet den Charakter, wenn man denn bereit ist, sich dem Fremdsein in der Welt – drinnen und draußen – auszusetzen.

Und es erweitert das Bewusstsein, zumindest wenn man Länder besucht, die auf eine lange Hanfanbautradition zurückblicken können …