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Langtang Trek

Auch beim Ausräumen des Bauwagens gefunden. Das Dia war in einem Rahmen, wie ich ihn nie verwendet habe, also denke ich, dass das ein Foto von Guggi ist.

Die alten Dias haben ja ordentlich Staub gesammelt, der dann vor dem Abfotografieren nur ungenügend entfernt werden kann, zumindest wenn man nicht mehr so gut sieht …

Man sitzt dann also nach dem „Entwickeln“ eine Weile vor dem groß aufgezogenen Bild und retuschiert die vielen Staubkörner raus. Da hat man ordentlich Gelegenheit, das Motiv zu betrachten.

In diesem Fall hat es nach einer Weile „klick“ gemacht und eine verschwundene Erinnerung war plötzlich wieder da: in jedem Dorf gab es haufenweise Kinder, und alle, ja, alle, sind auf uns zugelaufen gekommen und haben nach „pen, chocolate und sweets“ gefragt. Manchmal haben sie sich quer zum Weg aufgereiht und sich an den Händen gehalten, und so den Weg blockiert, was der Erfolgsquote zuträglich war.

Man hat natürlich, schon bevor man trekken gegangen ist, darüber gelesen, dass man Bonbons und Kugelschreiber als Gastgeschenke mitnehmen solle, mit der Betonung auf Kugelschreiber, damit die Kinder schreiben lernen können. Die Bevölkerung in den Dörfern abseits von Kathmandu oder Pokhara war bitterarm. Kugelschreiber waren Luxusartikel. Bonbons auch. Schokolade größtenteils unbekannt.

Also hat man vor Beginn des Treks ein paar Kugelschreiber und ein paar Hände voll Bonbons gekauft, damit man was zu verteilen hat.

Problem: auf allen von Touristen begangenen Pfaden waren die Kids schon darauf angefixt, dass bei Touris was zu holen ist. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schnell der mitgebrachte Vorrat aufgebraucht war. Und eigentlich hatte man die Sachen ja mitgenommen, um bei den Familien, bei denen man dann für die Nacht untergekommen ist, den Kindern was schenken zu können.

Die kleinen Läden, meist nur ein bis zwei Quadratmeter groß und von der Anmutung eher Schränke als Räume, hatten zwar Kekse und Zigaretten, aber eher keine Kugelschreiber oder Bonbons.

Soll heißen, dass wir sehr oft die kleinen Straßensperren durchbrechen mussten, ohne auch nur das Geringste für ein gutes Karma tun zu können.

Bei den späteren Reisen, 87 und 96, war das dann fast nirgends mehr so. Die Trekker hatten zwischenzeitlich doch ein bisschen Geld in den Dörfern ausgegeben, so dass der Lebensstandard ein wenig gestiegen war.
Außerdem hatten sich die Pauschaltouristengruppen darauf verlegt, in von Trägern mitgebrachten Zelten zu übernachten, meist nicht mal wirklich in der Nähe von Dörfern, so dass der Kontakt mit der Bevölkerung eher minimal war. Die Pauschalis hatten durch ihr hemmungsloses Verteilen von Bonbons und Kugelschreibern das Ganze schließlich ins Rollen gebracht. Wenn 15-20 Trekker mit 15-20 Trägern in einem Dorf Rast machen, dann fällt für die Kids ja immer was ab.

Natürlich haben wir den Kindern alle ihre „erwirtschafteten“ Gaben gegönnt, konnten halt nicht allen was geben.

Indien und Nepal ’79
 

Dezember ’79 losgefahren mit Freund Hans.
Überland mit Bus und Zug durch die Türkei, den Iran und Pakistan.

Ab Januar dann alleine weitergereist. Spannend war das!

Im Februar kam Freund Guggi für ein paar Wochen auf Besuch.

Ende Mai ’80 wieder retour, wieder Überland.