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Der Golbombast

… bzw. Golgumbaz, wie die Kenner ihn nennen.

Wie schon in einem vorangegangenem Post erwähnt, die Hauptattraktion von Bijapur, das jetzt Vijayapura heißt.

Der Golgumbaz ist der viertgrößte freitragende Kuppelbau der Welt.

Sieht gar nicht so vielbesucht aus, aber es war Sonntag, und dann geht’s ab in indischen Sehenswürdigkeiten.

Wie bei uns nehmen an diesem Tag die müßigen Bildungsbürger nach dem Mittagessen ihren Nachtisch mit einer Prise Geschichte zu sich.

Man hat sich darüber informiert, dass es im Golgumbaz eine sogenannte „Whispering Gallery“ gibt, was ich mal frei als „Flüsterbalkon“ übersetzte.

Direkt unterhalb der Kuppel, im Inneren, gibt es einen offenen Rundgang mit Geländer. Es heißt, wenn man auf dieser Galerie etwas flüstert, kann man es an jeder Stelle im gigantischen Raum darunter hören.

Soweit die Theorie.

In der Praxis sieht das dann so aus, dass hunderte Menschen sich auf der Galerie befinden, in allen Altersstufen, die sich die Lunge aus dem Hals schreien.

Und ja, das kann man überall hören.

Und nirgends ertragen, weshalb ich nach wenigen Sekunden die Flucht ergriff in Richtung des deutlich zivilisierteren Bazars mit seinem Geschrei und Gehupe …

A picture a day …

… oder der Griff in die Schublade meiner fotografischen Erinnerungen.

Je länger das alles her ist, desto herausfordernder wird der Abgleich dessen, was sich aus unterschiedlichen Pixel zusammensetzt und dem, was aus dem Zusammenspiel der seinerzeit beteiligten Neuronen noch abrufbar ist.

Bei manchen Fotos weiß ich noch genau, wie, wo und wann sie entstanden sind.
Andere Erinnerungen sind blass und fadenscheinig.

Macht nix, die Erinnerungsarbeit zahlt sich voll aus, denn meine (nächlichen) Träume kriegen dadurch eine ganz neue Dimension.
I like that!